Organisatoren freuten sich vor allem über steigenden Teilnehmerzahlen.

Text und Fotos: Thomas Breves

Rekorde sind beim Nordwestcross völlig unerheblich. Es ist der Spaß, die Gemeinschaft, die zählen. Da war sich Friedhelm Henze vom Organisationsteam des TSR Olympia Wilhelmshaven und TuS Glarum am Sonntagvormittag völlig sicher. Tatsächlich überwog bei den Siegern der unterschiedlichen Strecken zwar zunächst die Freude über die gute Platzierung, doch schnell wurde die beiseite geschoben, wenn die Verfolger die Ziellinie überquerten. Schnell waren die Athleten dann mit einem Becher dampfendem Tee in der Hand in intensive Gespräche verwickelt.

Der Nordwestcross ist der Jahresabschluss für die Laufszene in Friesland. Doch die Veranstaltung sollte ihrem Namen gestern wieder einmal alle Ehre machen. Denn die Sportler kamen tatsächlich aus dem gesamten Nord-Westen. Von Bremen bis Emden, das Starterfeld zeigte sich in bunter Vielfalt.

Wer jedoch im sauberer Sportdress die Ziellinie überqueren wollte, war beim Crosslauf völlig falsch aufgehoben. Der andauernde Regen hatte die Strecke teilweise in einen Morast verwandelt. Wenn die Läufer die matschigen Stellen passierten, spritzte der Schlamm schon einmal in alle Richtungen – nichts für Kuschel- und Schönwetterläufer. Jörg Brunkhorst, Gewinner des 9740-Meter-Hauptlaufes, machte dies jedoch nur wenig aus. Er ließ sich von der guten Stimmung ins Ziel tragen. „Die Zeit unter 38 ist ganz okay“, sagte der Sieger dennoch selbstkritisch. Er haderte vor allem mit seinem Schuhwerk. Drei Tage lang habe ich meine Spikes gesucht und sie nicht gefunden“, sagte der Nordenhamer, der für Akquinet Lemwerder startet. „Alle haben geschwärmt, wie toll es hier ist“, stimmte der Zweitplatzierte Jens Pfaff als wahrer Crosslauf-Fan ein. „Wenn es meine Zeit zulässt, bin ich nächstes Jahr bestimmt wieder dabei.“

Zeit war auch das Thema in einem ganz anderen Zusammenhang. Nachdem der Lauf vor ein paar Jahren aus dem Frühjahr in den Spätherbst verlegt worden war, haben sich die Sportler der umliegenden Lauftreffs, Laufgemeinschaften und Vereine nun scheinbar so langsam auf die veränderten Gegebenheiten eingestellt. Die Organisatoren freuten sich nämlich über steigende Teilnehmerzahlen. Bitter enttäuscht zeigte sich Friedhelm Henze jedoch von der LG Wilhelmshaven. Nur zwei Sportler traten gestern an. Die Jugendabteilung blieb gänzlich fern.

„Loben muss man den MTV Hohenkirchen“, erklärte der Lauforganisator beinahe im selben Atemzug. „26 Leute haben gemeldet. Das ist toll und spricht für eine gute Jugendarbeit.“ Aber auch der Heidmühler FC zeigte sich gewohnt teilnehmerstark. Steffen Klaudius, Jugendtrainer beim HFC, schickte seine Athleten noch einmal zum Grundlagentraining auf die Strecke. Fenna Froehlich nahm es dabei besonders ernst und sicherte sich Rang eins im Teilnehmerfeld der weiblichen Jugend U18.

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Wim Smit (HFC 383) und Tobias Bruns (TSR) im Endspurt.